Mit über hundert Gästen feierte der Müncher Judo Club am 19.10.2019 sein 70 jähriges Jubiläum:
Die Kinder und Jugendlichen zeigten begeistert ihr Können und auch die Trainer und Erwachsenen konnten mit einigen spektakulären Würfen die Zuschauer in Bann ziehen
Und natürlich gab es nach den Ansprachen und Vorführungen noch gemütliches Beisammensitzen, schwelgen in Erinnerungen und ein hervorragendes Essensbuffet!
Und selbstverständlich wurde eine tolle, umfangreiche Festschrift zum Jubiläum erstellt. Einige wenige Exemplare sind noch vorhanden.
Der Münchner Judo Club, der älteste eigenständige Judo Club in Bayern
Am 19.09.1949 schart sich eine Hand von Männern um Rene de Smet, der bis dato Trainer beim „Männer- Turn-Verein München von 1879“ ist, um gemeinsam den Münchener Judo-Club zu gründen. Als Übungsraum (Dojo) steht die Turnhalle in der Herren-Schule zur Verfügung. Mit dieser Gründung entsteht der erste unabhängige Judo-Verein Bayerns und einer der ersten in Deutschland, der keinem Großverein als Sparte angeschlossen ist. Der Verein entwickelt sich in den Folgejahren gut. Deutsche Meister und Teilnehmer an Europameisterschaften gehen aus ihm hervor, der „MJC“ ist spitze!Das ändert sich ab 1955. Aufkommendes “Platz-Hirsch-Gerangel “, Eifersüchteleien und „Primadonnen-Gehabe“ lassen den Verein ausbluten. Die Besten gehen weg, oder hören mit dem Judo ganz auf.
1956 steht de Smet mit einer kleinen Schar vorwiegend junger Anfänger vor einem Neubeginn. Zwischenzeitlich wurde auch der Trainingsraum gewechselt, unsere neue Heimat ist nun die Turnhalle der Klenzeschule in der Klenzestr. 48.Es ist sicherlich der Persönlichkeit Rene de Smets zu verdanken, daß der Verein in dieser Zeit nicht zerfällt. Sein Einfühlungsvermögen und die Art, wie er die Jugend anspricht - ohne ihr Übervater sein zu wollen - macht ihn zum väterlichen Freund. Langsam wachsen wieder Kämpfer heran. Vielleicht nicht mehr ganz so erfolgreich wie jene der Gründerzeit, aber mindestens ebenso engagiert wie die von damals.Ein neues „Wir-Gefühl“ entsteht, blutjunge Männer übernehmen Verantwortung und kommen mit ihrer Rolle erstaunlich gut zurecht. Sie verstehen es auch andere zu moti- vieren und ihnen Leistung abzuverlangen. Der Münchner-Judo-Club befindet sich wieder im Aufwind.
Ende 1969 werden die allgemeinen Mannschaftsmeisterschaften in verschiedene Ligen unterteilt, der MJC kann sich für die Landesliga Süd qualifizieren. In dieser Liga treten die besten 8 südbayerischen Vereine an. Bis 1973 halten wir uns im Mittelfeld dieser Liga.In dieser Zeit wird auch ein Schwachpunkt in unserem Verein erkannt und ganz schnell behoben: Die fehlende Schüler- und Jugendarbeit. Die „jungen Wilden“ der sechziger Jahren haben im Eifer des Gefechts vergessen, daß auch sie älter werden und nicht mehr den ganz großen Wurf auf der Matte landen können. Der Nachwuchsförderung wird Priorität eingeräumt.
Der 4. September 1976 ist ein schwarzer Tag für uns. Rene de Smet stirbt nach langer Krankheit an Krebs. Wir verlieren nicht nur einen makellosen, in ganz Deutschland hochgeachteten Sports- mann, seit Gründung des Bayerischen Judo Verbandes ist er auch dessen Präsident, wir verlieren einen liebenswerten grundgescheiten Freund und Menschen. Sein Nachfolger wird Gerd Vogl, der bisherige Trainer und Sportwart des Vereins.Vogl arbeitet mit einigen Kollegen eine Satzung aus und läßt den „MJC“ in das Vereinsregister eintragen, so daß wir seit dem 1.4.1977 „e.V.“ sind.
1974 steigen wir aus der Landesliga ab, verschiedene Ausfälle von guten Kämpfern bringen uns zu viele, wenn auch meist sehr knappe, Niederlagen. In den Folgejahren verstärken wir die Senioren- Kampfmannschaft mit einigen profilierten Judokas und so gelingt uns 1978 der Wiederaufstieg in die Landesliga Süd.
Das Jahr 1978 ist auch aus anderer Sicht sehr erfolgreich für den Verein. Unsere Schüler- und Jugendmannschaft wird unter 26 teilnehmenden Mannschaften dritter Münchner Meister, die Arbeit unserer Übungsleiter für den Jugendbereich trägt also Früchte.In den achtziger Jahren halten wir uns mit der Seniorenmannschaft gut in der Landesliga, wobei wir immer mehr „Gastkämpfer“ benötigen um eine konkurrenzfähige Mannschaft aufstellen zu können.
Ende der 80-er wird ein Ableger in der Dom-Pedro-Schule gegründet. Hier findet ausschließlich Kinder- und Jugendtraining statt. 2001 mußten wir hier durch die Generalsanierung der Schule in die Turnhalle in der Schulstraße umziehen. Auch wenn diese neue Turnhalle richtig schön modern und hell ist liegt sie doch etwas abseits und der automatische Zulauf durch Schulanfänger hat abgenommen. Aber durch entsprechende Werbemaßnahmen konnte wieder ein gut besuchter Anfängerkurs die Teilnehmerzahlen erhöhen und den Kindern wieder die Möglichkeit geben, Judo zu machen.
1991 geht Gerd Vogl, beruflich bedingt, nach Italien. Auf der Mitgliederversammlung wird der bisherige Vizevorstand Franz Macek zum 1. Vorstand gewählt
1999 50 Jahresfeier
2001 Peter Sollermann wird zum ersten Vorstand gewählt
2011 Anton Heine wird zum ersten Vorstand gewählt
2017 Andreas Burkert wird zum ersten Vorstand gewählt
2019 70 Jahr Feier
2020 - 2021 die Corona Pandemie legt über weite Strecken den Trainingsbetrieb lahm. Andreas startet mit Outdoor und Zoom Online Trainings Alternativen zum nicht erlaubten Kontakttraining auf der Matte. die Angebote werden sehr gut angenommen, nichts desto trotz fiebern alle wieder dem Training auf der Matte entgegen.
2022 nach dem Rücktritt von Andreas aus persönlichen Gründen wird Peter Huber-Thurnbauer im Januar zum ersten Vorstand gewählt